Erektionsstörung & Vaginismus als Folge von Schmerzüberlastung verstehen

Schmerzen beim Sex

Schmerzen beim Sex sind nicht normal, dennoch erlebe ich es oft in meiner Praxis, dass es für normal hingenommen wird, beim Geschlechtsverkehr Schmerzen zu empfinden. Schließlich beginnt der Schmerz beim Sex schon bei vielen mit dem Ersten Mal. “Das Erste Mal schmerzt, dass weiß jeder,” – so oder so ähnlich wurde man sozialisiert. Immerhin reißt ja das “Jungfernhäutchen” und das tut eben weh, oder? Falsch !

Das ist noch so ein Mythos, der einfach nicht weichen will und dazu beiträgt das Schmerzen beim Sex als “normal” toleriert werden. Das Jungfernhäutchen, richtig genannt eigentlich Hymen, verschließt die Vagina nämlich nicht wie eine Frischhaltefolie, sondern umrandet die Vaginalöffnung wie einen Kranz. Das Hymen ist also ein Schleimhautsaum, der unterschiedlich geformt und dehnbar ist. Nur in seltenen Fällen ist es verschlossen und muss operativ geöffnet werden. Die Schmerzen beim Ersten Mal kommen also nicht vom “durchstoßen des Jungfernhäutchens” sondern von der Unerfahrenheit mit genügend Geduld und Gleitgeld den Penis in die Vulvina passend einzuführen (mehr zum Jungfernhäutchen Mythos aka Hymen kannst du hier nachlesen).

Schmerzen beim Sex sollten also nicht schon vom ersten Mal an als Normal betrachtet und auch im weiteren Verlauf weder zu Beginn, noch während oder nach dem Geschlechtsverkehr hingenommen werden. Warum tun es dennoch viele Menschen und was haben Erektionsstörungen und Vaginismus mit dem ganzen zutun?

3 Beispiele warum Menschen Schmerzen beim Sex akzeptieren

1. Bespiel – zu Beginn:

  • Ein möglicher Gedanke zu Beginn: “Ich muss nur kurz warten bis es feucht wird, dann reibt es auch nicht mehr so unangenehm.”
  • Was oft dahinter steckt: Viele Menschen scheuen sich vor Gleitgeld, weil es immer noch impliziert, die Frau würde von alleine nicht feucht werden, also muss etwas mit ihrer “Lust” nicht stimmen. Das ist wahr! Es gibt viele verschiedene Gründe für eine geringer Lubrikation, die unter anderem auch Zyklusabhängig ist. Außerdem brauchen viele Frauen im Vorspiel im Schnitt 20-30 Minuten, bis sie “feucht” und “bereit” genug für penetrativen Sex sind. Gleitgel unterstützt in diesem Prozess und sorgt auch noch für eine höhere Sensitivität, sodass es einfach viel mehr Spaß macht. Also statt falsche Scheu vor Gleitgel integriert es, so oft ihr wollt und könnt in euren Sex für mehr Genuss.

2. Beispiel – Währenddessen:

  • Ein möglicher Gedanke währenddessen: “ Es wird gerade unangenehm, aber ich bin ja auch schon gekommen, deshalb kann ich es noch kurz aushalten bis er/sie auch kommt”
  • Was (oft) dahinter steckt: Ein falsches Verantwortungsgefühl für den Orgasmus des Gegenübers kann sehr ungesund sein. Gerade wenn es in das Gefühl mündet ihm/ihr etwas schulden zu müssen. Jeder ist verantwortlich für seine eigenen Bedürfnisse. Man kann seinen Gegenüber fragen ob er dabei helfen kann sie zu erfüllen, wenn er/sie aber nein sagt, muss diese Grenze in jedem Fall gewahrt werden und kein schlechtes Gewissen gemacht werden. Wenn das schlechte Gewissen dich bei dir dennoch wie von selbst einstellt, überprüfe mal deine Glaubenssätze. Möglicherweise hast du als Kind bei deinen Eltern gelernt dich für Liebe und Aufmerksamkeit aufzuopfern.

3. Beispiel – Danach

  • Ein möglicher Gedanke danach: “Mist jetzt tut mir alles weh, weil wir heute morgen Sex hatten, aber das war es wert, oder?”
  • Was (oft) dahinter steckt: Die eigenen Körpersignale wurden während des Sex`s ignoriert oder nicht richtig wahrgenommen. Vielleicht warst du mit deiner Aufmerksamkeit viel zu sehr bei deinem Gegenüber und hast nur darauf geachtet, wie es ihm/ihr gefällt, statt dich auf dich zu konzentrieren. Übe dich in deiner Körperwahrnehmung und im kommunizieren von deinen Grenzen

Und was hat das nun mit Erektionsstörungen und Vaginismus zutun?

Wenn du Schmerzen beim Sex zu lange ignorierst, merkt sich dein Körper das und kann dann mit weiteren heftigen Signalen reagieren wie Verlust der Libido, Erektionsproblemen, fehlendem Orgasmus, Verkrampfung der Becken-/Vaginalmuskulatur (Vaginismus), jucken usw..Die Schmerzen treten nicht grundlos auf. Dein Körper versucht hier mit dir zu kommunizieren, weil etwas so läuft wie es deinem Wohl entspricht. Entweder weil du selbst gerade nicht gut mit dir umgehst, dein Gegenüber dich nicht deiner Bedürfnisse entsprechend anfasst oder weil in die eine Blockade sitzt, die sich möglicherweise aufgrund von (einer) schlechten Erfahrung/en eingenistet hat und erstmal gelöst werden muss.

Natürlich kann das auch andere medizinische/anatonmische Hintergründe haben, wie akute Harnwegs- und Prostataentzündungen, Pilzinfektionen, Narben, Entzündung der Bartholin-Drüse (ist für Befeuchtung der Vulva zuständig). Lass dich im Zweifel einfach mal beim Gynäkologen /Urologen gegen checken, um für dich zu schauen ob du eher auf medizinischer oder psychisch emotionaler Grundlage deinem Problem begegenen musst. Manchmal ist es auch ein Zusammenspiel aus beiden. Denn wenn in deiner Psyche etwas im Ungleichgewicht ist kann dein Körper durch Körpersignale wie dauernde Harnweginfekte dir ebenso etwas mitteilen wollen, was sich nicht nur mit Medikamenten sondern auch auf seelischer Ebene heilen darfst.


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